Notti di Luna Piena 2013
Malanotte del Piave DOCG
Azienda Ca' di Rajo
Rebsorten
Farbe
Alkoholgehalt
Aufbewahrung
Region
Verschluss
Weinbau
Informationen
Die Etikette dieses Weins spielt auf eine lokale Legende an, gemäss welcher der Teufel in Vollmondnächten Rai heimsuchte, einen Fuss auf den alten Turm, den anderen auf den Kirchturm der danebenliegenden Kirche gesetzt. Dieser hochstehende Wein aus dem Hause Ca' di Rajo hat Anspruch auf die junge Appellation Malanotte del Piave DOCG, die erst mit dem Jahrgang 2011 eingeführt wurde. Jeder Wein aus dieser Appellation muss drei Jahre lang reifen, bevor er in den Verkauf kommt. Mindestens 15% (aber maximal 30%) der verwendeten Trauben müssen im Appassimento-Verfahren getrocknet werden, was den Zuckergehalt konzentriert. Die lokale Rebsorte Raboso del Piave ergibt einzigartige Weine von grosser Persönlichkeit, die einen gewissen Ausbau und viel Ruhezeit brauchen, um ihren ausgeprägten Charakter voller Eleganz und Finesse auszudrücken.
Weinverkostung
Anblick: strahlendes, fast schwarzes Kirschrot mit granatroten Reflexen.
Geruch: intensiv und betörend, mit Aromen von schwarzem Kirschen-Clafoutis, Himbeeren, zerquetschten Mandeln, Vanille, Tabak, Russ, schwarzem Pfeffer und einem Hauch von edelbitterem Kakao.
Geschmack: reichhaltig und ausladend, mit einer beachtlichen, aber sehr feinkörnigen Tanninstruktur und einer erfrischenden Säure, gut eingebunden durch den Ausbau und einige Jahre der (notwendigen) Reife in der Flasche. Die Haptik im Gaumen ist wunderbar geschmeidig und von schöner Harmonie, mit Aromen von vollreifen Kirschen, Vanille, Zimt und frischen Mandeln, die im langen, rassigen Finale ausklingen.
Schlussbewertung: ein Wein mit grossem Charakter, der die nötige Zeit und den passenden Ausbau hatte, um etwas zahmer zu werden!
Servieren: in eine Karaffe umfüllen und bei 16° C servieren. Risotto mit Radicchio rosso di Treviso, Gulasch, Wild in Sauce.
Geschichtliches
Dr José Vouillamoz : ""Es gibt zwei verschiedene Rebsorten mit dem Namen Raboso: den Raboso Piave und den Raboso Veronese. Oft verwechselt, unterscheiden sie sich morphologisch (der Piave hat stärker gezahnte Blätter und kugelförmigere Trauben) und besitzen unterschiedliche genetische Profile. Beide verdanken ihren Namen vermutlich ihrer sehr hohen natürlichen Säure, denn im lokalen Dialekt bezeichnet rabioso eine nicht voll ausgereifte Frucht. Der Raboso Piave stammt sehr wahrscheinlich aus der Ebene des Piave, eines Flusses im Norden des Veneto. Bereits 1679 erwähnt, ist er viel älter als der Raboso Veronese. Der DNA-Test hat gezeigt, dass der Raboso Veronese aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Raboso Piave und Marzemina Bianca entstanden ist, einer alten Weissweinsorte aus der Region Breganze in Venetien. Die natürliche Säure des Raboso Piave ist schwierig zu zähmen, deshalb lassen mehrere Produzenten einen Teil der Ernte trocknen (Appassimento). Dank dieser Technik hat die Rebsorte wieder an Interesse gewonnen. In den 1950er-Jahren war sie so gut wie verschwunden, verdrängt durch sogenannte ""internationale"" Sorten wie Merlot oder Cabernet Franc. Die Liebhaber des Raboso Piave haben sich in der 1996 gegründeten Confraternita (Bruderschaft) del Raboso Piave zusammengeschlossen, um für seine Qualitäten zu werben.""